In Lüneburg versammelten sich etwa 220 Atomkraftgegner/innen vor der E.ON-Avacon Filiale im Rahmen der bundesweiten Mobilisierung für die für den 12. März geplante 40 km lange Menschenkette von Stuttgart zum AKW Neckarwestheim.

Bernd Redecker vom Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA) wies in seiner Rede u.a. auf die Bedeutung der weiteren Anti-Atom-Proteste hin. Diese - mit Schwerpunkt an den AKW-Standorten - sind Teil einer neuen Strategie, mit welcher die Bundesländer als Atomaufsichtsbehörden gezwungen werden sollen,  darauf zu achten, dass die im Zuge der Laufzeitverlängerung beschlossenen Sicherheitsnachrüstungen älterer Atomkraftwerke auch tatsächlich durchgeführt werden. Diese teuren Nachrüstungen könnten die AKW-Betreiber dazu bringen, Atomkraftwerke stillzulegen, weil sie unrentabel sind, so das Kalkül der Atomkraftgegner. Als erstes könnte das Atomkraftwerke in Baden-Württemberg davon betroffen sein. Dort finden Ende März Landtagswahlen statt. Zudem ist das Land mehrheitlich am Atomkraftwerksbetreiber EnBW beteiligt.

Renate Backhaus vom BUND erinnerte daran, dass E.ON mit 50 % am Pannenreaktor Krümmel beteiligt ist und forderte die Lüneburger/innen dazu auf, ihren Atomausstieg selbst in die Hand zu nehmen, indem sie von E.ON-Avacon zu einem Ökostromanbieter wechseln. Ein solcher Wechsel sei sehr einfach und sie selber habe über viele Jahre nur gute Erfahrungen mit ihrem Ökostromanbieter gemacht.

Dirk Werner (LAgA) kritisierte in seinem Redebeitrag den Einsatz von Uranmunition bei Kriegseinsätzen mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung und wies auf die kommenden Anti-Atom-Veranstaltungen in Lüneburg hin.

Anschließend formierten sich die Anwesenden entlang des Betriebsgeländes von E.ON-Avacon zu einer langen bunten und bewegten Kette, die Erinnerungen wachrief an die starke Lüneburger Beteiligung an der Menschenkette zwischen den AKW'n Brunsbüttel und Krümmel im April des vergangenen Jahres.

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