Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (LAgA) hatte für den 15.12.2010 zu einer Mahnwache am Lüneburger Bahnhof aufgerufen. Dort brachten die Teilnehmer der Mahnwache ihren Protest gegen den Castortransport vom südfranzösischen Cadarache ins vorpommersche Lubmin zum Ausdruck.

 Etwa 100 Menschen versammelten sich am 4. Dezember 2010 vor dem Lüneburger Bahnhof, um gegen die bevorstehenden Castortransporte von Cadarache nach Lubmin und von Ahaus ins russische Majak zu demonstrieren.

 Olaf Meyer vom Aktionsbündnis Castor (ABC) gab zunächst einen Rückblick auf den unverhältnismäßig harten Polizeieinsatz insbesondere gegen die "Schotterer" und kritisierte das schmutzige Geschäft, welches die deutschen Atommülltransporte in das russische Majak darstellen.

Freya Rudek begründete ausführlich die Notwendigkeit, sich dem Castortransport nach Lubmin entgegenzustellen, und rief zur Teilnahme an der Demonstration in Greifswald und an den folgenden Protestaktionen auf.

Cécile Lecomte sprach über die Widerstandsaktionen in Frankkreich, welche den vergangenen Castortransport erheblich verzögert hätten.  Am 5. November 2010 hatten französische Atomkraftgegner den Transport eine Stunde nach seinem Start kurz vor Caen in der Normadie gestoppt, indem sie sich an den Schienen festgemacht hatten. Nach ihrer Räumung, bei der drei Aktivisten verletzt wurden, wurden die Atomkraftgegner festgenommen und nur gegen Zahlung einer hohen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt.  Seit dem  08.12. stehen die Aktivisten in Caen vor Gericht.  Die Group d'Actions Non-Violentes Antinucléaires (Ganva), welcher die Aktivisten angehören, ruft daher zu Spenden auf.

Dirk Werner vom Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomkraft (LAgA) sagte, dass das Bündnis den Widerstand gegen die Atommülltransporte unterstützt. LAgA habe auch einen Bus zur Demo nach Greifswald organisiert. Die montäglich stattfindenden Mahnwachen des Aktionsbündnisses würden auch im neuen Jahr fortgesetzt, wobei auch neue aktuelle Themen wie z.B. Bildungsnotstand eingebracht werden könnten.

(Foto oben: Cécile Lecomte berichtet über den französischen Widerstand gegen Castortransporte)

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Die Traktoren der Bäuerlichen Notgemeinschaft sind aus dem Widerstand gegen ein atomares Endlager in Gorleben nicht wegzudenken. Immer wieder stellen sie bei Castortransporten die Polizei vor enorme Probleme, indem sie ineinander verkeilt Straßen und Kreuzungen unpassierbar machen.

Man muss als AktivistIn dabei gewesen sein, um zu wissen, was es heißt, von mittags bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages in Decken und Rettungsplanen gehüllt, auf mitgebrachten Strohsäcken und Isomatten im Gleis zu sitzen, zu liegen, bei nächtlichem Frost auszuharren bis zur polizeilichen Räumung, nicht wissend, welche Gangart die Polizei wählen wird, um den Castortransport ans Ziel bringen zu können. Es war die größte Gleisblockade, die das Wendland je gesehen hat.

 

Das Jahr 2010 ist ein Jahr der Rekorde im Atomwiderstand. Das Nein in den Köpfen und Herzen vieler Menschen zur Atomkraft und zum Castormülltransport, Nein zum Endlager Gorleben und dreimal Nein zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken mobilisierte zur Teilnahme am gemeinsamen Widerstand gegen den Atomwahnsinn: 5000 auf dem Castorgleis bei Harlingen und 4000 vor dem Zwischenlager in Gorleben - das sind weitere Superlative, auf die der Atomwiderstand stolz sein kann und welche die Politik fürchten muss!

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